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Presseartikel

 
Mittwoch, 24. Okt 2018

Hindernisfreie Zukunft gestalten

Informiert Die Gemeinde Schellenberg hat die Bevölkerung zu einer Informationsveranstaltung in die Aula der Schule eingeladen, um über die Ergebnisse der Befragung zu generationenübergreifendem Wohnen sowie über die Machbarkeitsstudie vom ETH Wohnforum Zürich zu informieren.

Im Zuge des gemeindeübergreifenden Projektes «Wohnen und Leben im Alter», welches die Gemeinden Ruggell, Gamprin und Schellenberg gemeinsam initiiert haben, hat die Gemeinde Schellenberg an einer Machbarkeitsstudie teilgenommen, bei welcher Formen des generationenübergreifenden Wohnens aufgezeigt werden. Es sollen – insbesondere für ältere Menschen – neue Möglichkeiten geschaffen werden, in einem altersgerechten und hindernisfreien Umfeld wohnen zu können. Finanziell unterstützt wurde dieses Projekt durch die Maiores Stiftung und die Caritatis Stiftung, Vaduz.

Bereits im Jahr 2004 hat die Gemeinde das Grundstück-Nr. 704 mit 2900 Quadratmetern erworben, um sich für zukünftige Herausforderungen im Zentrum Flächen zu sichern. Dies war auch der Grund, warum die Machbarkeitsstudie exakt auf diesem Grundstück durchgeführt wurde, da es die Kriterien, welche an ein Gebäude für generationenübergreifendes Wohnen gestellt werden, optimal erfüllt.

Anstehende Herausforderungen

Rainer Gopp und Manfred Batliner von der Sano AG, Eschen, erläuterten den Gästen die Machbarkeitsstudie, in welcher aufgezeigt wurde, dass das Grundstück-Nr. 704 mit einer Kubatur von 6000 Quadratmetern überbaut werden könnte. Anhand von Beispielen zeigten sie anschliessend auf, wie das Leben in so einem Gebäude abläuft, nämlich dass Menschen die Hilfe und Unterstützung benötigen, diese auf Wunsch auch erhalten. Die Wohnungen an sich sind aber hindernis- und barrierefrei, sodass Personen mit einer Gehbehinderung sich frei bewegen können.
Vorsteher Norman Wohlwend betonte abschliessend, dass der Gemeinderat jetzt gefordert ist, das weitere Vorgehen bzw. die langfristige Planung dieses Projektes in Angriff zu nehmen. Die Gemeinde hat im Anschluss an die Informationsveranstaltung zu einem Aperitif eingeladen, der von den Gästen rege genutzt wurde, um über hindernisfreies Wohnen zu diskutieren. Die Gäste waren sich grundsätzlich einig, dass hindernisfreies Wohnen und Leben in jedem Alter attraktiv ist und auch jüngeren Menschen den Alltag erleichtern kann. So ist es beispielsweise für eine junge Familie mit Kindern genauso komfortabel, wenn sie mit dem Kinderwagen gut durch die Flure in den Lift und bis in die Wohnung fahren kann, wie für eine ältere Person mit Gehhilfe. Dieses Fazit lässt insofern aufhorchen, als es als Aufforderung an die Gemeinde gewertet werden kann, bereits junge Menschen zu animieren, vermehrt hindernis- und barrierefrei zu bauen, um im Alter möglichst lange daheim leben zu können. (pd)

Bedarf ermittelt: Gemeinde Schellenberg führte Umfrage durch

Um den Bedarf an generationenübergreifendem Wohnen zu ermitteln, führte die Gemeinde Schellenberg auch eine Befragung bei der Altersgruppe 55+ durch. Mit einer Rücklaufquote von 37 % war die Befragung erfolgreich und 70 % der Befragten haben sich bereits mit altersgerechtem bzw. hindernisfreiem Wohnen auseinandergesetzt. 27 % der Befragten beurteilen ihre bestehende Wohnsituation als geeignet, um dort alt zu werden, 53 % der Befragten erachten ihr Wohnumfeld als umgestaltbar und lediglich 20 % gaben an, dass ihre derzeitige Wohnsituation nicht umgestaltbar ist. Interessant ist zudem, dass sich 85 % der Befragten einen Umzug in ein altersgerechtes Umfeld grundsätzlich vorstellen könnten. Weitere Fragen, die grundsätzlich eine sehr hohe Zustimmung erhalten haben, waren der Wunsch nach Dienstleistungen (Hilfestellungen) im Haus sowie ein zentraler Treffpunkt.

Wichtigste Erkenntnisse der Befragung

Bevölkerung zeigte grosses Interesse an dem Thema.
Umzugsbereitschaft in ein attraktives Objekt ist grundsätzlich vorhanden.
Prozess für Evaluation von möglichen Organisationsformen kann aufgrund der Ergebnisse der Befragung angegangen werden.