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Presseartikel

 
Donnerstag, 17. Sep 2020

Herbst für die Kunst – Ausstellungsreihe im Küefer-Martis-Huus

RUGGELL Anfang Juli ist die Ausstellung «Verdingkinder» mit Fotografien von Peter Klaunzer zu Ende gegangen. Trotz der Unterbrechung durch den Coronashutdown war es ein sehr erfolgreiches Ausstellungsprojekt, das nach der Wiedereröffnung im Mai noch zahlreiche Besucherinnen und Besucher ins Küefer-Martis-Huus lockte. Leider ist auch die Ausstellung «Wunderwelt der Bienen», die wir im Mai eröffnet hätten, den Coronamassnahmen zum Opfer gefallen. Da viele der geplanten Aktivitäten, die wir zusammen mit dem Liechtensteiner Imkerverein und anderen Kooperationspartnern geplant hatten, im Herbst nicht mehr möglich gewesen wären und die Ausstellung generell besser in den Frühling passt, haben wir das Projekt auf 2022 verschoben.
Inzwischen wurden die Massnahmen zur Eindämmung des Corona-virus teilweise aufgehoben und zumindest der Ausstellungsbetrieb ist wieder möglich. Veranstaltungen werden hingegen wohl noch länger nur mit sehr strengen Auflagen durchgeführt werden können. Deshalb haben wir relativ kurzfristig ein Ersatzprogramm für die zweite Jahreshälfte auf die Beine gestellt. Wir konzentrieren uns dabei auf jenen Bereich, der ebenfalls stark von der Coronakrise betroffen war: Die bildende Kunst. Auch in unserer Region hatten die Künstlerinnen und Künstler von einem Tag auf den anderen keine Möglichkeit mehr, ihre Arbeiten zu zeigen. Wesentliche Teile ihres Einkommens fielen damit weg. Um diese entstandene Lücke wieder schliessen zu helfen, stellt das Küefer-Martis-Huus von Ende August bis Anfang 2021 seine Räumlichkeiten geladenen Künstlerinnen und Künstlern aus Ruggell und Gästen aus den angrenzenden Regionen zur Verfügung. Gemeinsam mit dem Ruggeller Künstler Arno Oehri haben wir ein Konzept erarbeitet, das einiges an spannenden künstlerischen Kombinationen und abwechslungsreichen Wandlungen verspricht.

Der Stand der Dinge

Wir leben in einer zerbrechlichen Welt. Kleinste Veränderungen bringen die Dinge aus dem Gleichgewicht und führen zu Kettenreaktionen mit ungeahnten Auswirkungen. Wie schnell sich alles von heute auf morgen verändern kann, wurde uns in den vergangenen Monaten bewusst. Auch wie sehr uns Begegnungen mit Menschen, mit Kultur und Kunst fehlen, wenn diese plötzlich nicht mehr möglich sind. Aber die Kunst lebt, Künstlerinnen und Künstler arbeiten weiter an ihren Entwürfen und Gegenentwürfen zu unserer Welt.
Mit der Ausstellungsreihe «Der Stand der Dinge» ermöglicht das Küefer-Martis-Huus wieder eine intensive Begegnung mit künstlerischem Schaffen aus unserer Region. Bis Anfang 2021 präsentieren jeweils drei Künstlerinnen und Künstler für jeweils drei Wochen ihre Arbeiten, ihren persönlichen Stand der Dinge – Kunst zur Zeit.
Eingeladen wurden Kunstschaffende aus Ruggell und Gäste aus Liechtenstein und den angrenzenden Regionen. Die dichte Abfolge von Ausstellungsetappen soll ansteckend wirken und die Vielfalt des Kunstschaffens sichtbar machen. Gleichzeitig unterwirft sich das Küefer-Martis-Huus damit einem ständigen Wandel. Der Stand der Dinge wird zum beweglichen Spiel, zum Kaleidoskop von Betrachtungsweisen unserer Wirklichkeit.(pr)