Montag, 15. Jan 2001
«Männerwirtschaft» in Ruggell
Gelungene Theaterunterhaltung der Freiwilligen Feuerwehr Ruggell
Am Freitag und Samstag führte die Theatergruppe der Freiwilligen Feuerwehr den Schwank «Männerwirtschaft» in drei Akten von Fritz Klein unter der Regie von Roman Biedermann auf. Am Samstag spielten danach auch noch die «Bregenzerwälder Spitzbuben» zum Tanz auf.
Bis auf den letzten Platz war der Ruggeller Gemeindesaal am Samstagabend um 20 Uhr gefüllt. Es mussten sogar noch zusätzliche Tische und Stühle organisiert werden. Dann konnte das Stück beginnen. Als erstes fiel das aufwendig gestaltete Bühnenbild auf, das den Rahmen für das Schauspiel bot. Es stellte ein Wohnzimmer des Bauernhofes dar, in dem die «Mosers» wohnten. Zur Familie gehören der Bauer Alfred Moser (überzeugend gespielt von Regisseur Roman Biedermann), sein Bruder Martin und Fredy, Martins Adoptivsohn. Die Mutter von Alfred und Martin hatte sich mit ihrem Jugendfreund auf Weltreise gemacht, und somit kann man sich in etwa vorstellen, wie chaotisch es im Haushalt dieser Männerwirtschaft aussieht.
«Umstrukturierung»
In der Hoffnung, dass bald wieder etwas Ordnung auf den Hof kommt, versuchen die drei Bauern über Kontaktanzeigen und Single-Annoncen ihr Glück. Nun kommt es zu einigen verstrickten und witzigen Verwechslungen, die im Laufe des Abends ihrer Auflösung bedürfen. Alfreds Kandidatin, Melissa, genannt Meli, ist Vertreterin und besucht den Hof, weil sie gebeten wurde, einen Staubsauger zu verkaufen. Doch vorerst klopft noch eine andere Meli (eigentlich Melanie) an die Tür, die Tochter der Briefträgerin Tanja. Natürlich hält Alfred das junge Fräulein für sein Date und freut sich über seinen guten Fang. Über den Altersunterschied macht er sich keine Gedanken, denn er sei so alt wie er sich fühle, also 20, und eine Frau sei so alt wie sie sich anfühlt. Melanie findet den alten Alfred auf Anhieb sympathisch, doch verliebt ist sie in Fredy.
Für jeden eine
Melanies Mutter Tanja hat schon lange ein Auge auf Martin geworfen, der allerdings nichts von ihr wissen will. Schliesslich trifft auch die dritte Frau, Martins Heiratskandidatin Eveline, auf dem Hof ein und die Verwirrung ist perfekt. Dazu kommt noch Martins Lottogewinn unbestimmter Höhe.
Ein gutes Ende findet das Stück, weil Alfred von Melanie ablassen muss, da Tanja ihm eröffnet, dass Melanie seine Tochter ist. Der Schock ist zu Beginn gross, doch für das gestandene Mannsbild bleibt immer noch Melissa. Die teilweise zweideutigen und scharfzüngigen Dialoge machen das Stück zu einem kurzweiligen Erlebnis. Das lange Einstudieren der Schauspieler hat sich gelohnt. Dabei ist zu erwähnen dass Heidi Büchel (Tanja) das erste Mal auf der Bühne stand und Rita Büchel (Eveline) es dagegen schon zum zehnten Mal ist.
Für Speis und Trank war übrigens bestens gesorgt, und nach dem Stück konnten noch Lose für die Tombola erworben werden, wobei das Programm musikalisch weiter ging und das Tanzbein geschwungen werden konnte.
Um 0.30 war Guggenmusik angesagt: Die Eschner Tuarbaguger hatten im Rahmen ihres 20-jährigen Jubiläums einen Auftritt. Sie brachten zusätzliche Stimmung in den Saal.