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Presseartikel

 
Dienstag, 24. Jun 2003

Ruggell-Sprint an Slowenen

Nach 102 km kam es gestern in Ruggell zu einer Tour-de-Suisse-Sprintwertung

RUGGELL - Aus Anlass der Feierlichkeiten zum fünfzigjährigen Bestehen des Veloclubs Ruggell machte der imposante Tour-de-Suisse-Tross gestern einen Abstecher nach Liechtenstein. Von Haag her kommend führte die Strecke über Bendern nach Ruggell zu einer Sprintwertung.

An Unterstützung dürfte es gestern den Profi-Radrennfahrern in Liechtenstein wohl kaum gefehlt haben. Zahlreich säumten die Zuschauer die Landstrasse, geduldig wurde an der prallen Sonne ausgeharrt, begeisternt wurde die unüberseh- und auch unüberhörbare Werbekolonne empfangen, den Rennfahrern zugerufen, Beifall gezollt, applaudiert, und nach Sekunden war der ganze Spuk vorbei. Es gab aber auch verträumte Gesichter mit wässrigen Augen zu sehen, wie beispielsweise jenes der liechtensteinischen Radsportlegende Adolf Heeb. «Dieses dumpfe Surren der Radketten tönt wie Musik in meinen Ohren, so dass ich am liebsten wieder auf den Sattel steigen wollte», strahlte der OK-Präsident der Schweizer Radmeisterschaften vom kommenden Wochenende in Ruggell. Und etwas realistischer urteilte mit Baron Eduard von Falz-Fein ein alter Materienkenner und Sachverständiger: «Ich bin so froh, dass mit Martin Derganc ein Slowene die Ruggeller Sprintwertung ge-wonnen hat. Dies ist ein armer Schlucker und der wird sich noch lange an das gewonnene Preisgeld von Liechtenstein erinnern.»

Derganc voran

Und tatsächlich, es war der Slowene Martin Derganc aus dem Mario Cipollini-Team «Domine Vacanze Elitron», dem die Sprintprämie von 1500 CHF in Ruggell zugesprochen wurde. Aus der mehrköpfigen Spitzengruppe fuhr dann mit Daniel Schnider aus dem «Phonak»-Team bereits auch der erste Schweizer in Ruggell über die doppelte Ziellinie. Und knappe vier oder fünf Minuten später rasten die Pedaleure des geschlossenen Hauptfeldes an den be-geisterten Zuschauern vorbei. Schliesslich waren es gestern Abend am Ziel in Oberstaufen dann wiederum diese beiden Fahrer, die hinter Sergei Jakowlew (KAZ) und Markus Zberg (SUI) die Plätze drei und vier im Etappenklassement belegen konnten.

Nach dieser Vorbeifahrt interessierte natürlich in erster Linie die aktuelle Organisations-Situation rund um die Schweizermeisterschaften vom kommenden Wochen-ende. Dazu informierte Adolf Heeb: «Der VC Ruggell führt diese Schweizermeisterschaften aus Anlass seines 50-jährigen Bestehens durch. Es ist daher auch hoch anzurechnen, dass die Tour de Suisse nur wegen dieses Jubiläums durch Ruggell fährt. Organisatorisch läuft alles nach Plan und ich fühle mich sehr gut. Eines kann ich bereits heute verraten: In einer Woche wird es in Ruggell ein super Fest absetzen.» Dazu erklärte Adolf Heeb, dass neben der Jubiläumsfeier, einem sportlich kulturellen Unterhaltungsabend und den Schweizermeisterschaften auch mehrere Schüler- und Mastersrennen auf dem Programm stünden und sich darum ein Gang nach Ruggell auf jeden Fall lohnen dürfte. Mehr auf Seite 14