Presseartikel

Bier braucht Heimat

Der Schweizer Braugerstenanbau in Liechtenstein findet grossen Anklang

Vor über 80 Jahren schloss die letzte Brauerei im Fürstentum ihre Sudpfanne. 2004 machte die Brauerei Sonnenbräu AG den Anfang, damit die Bierkultur nach Liechtenstein zurückkehren konnte. Sie pflanzte Schweizer Braugerste für das Bier «LändleGold» - welches 2006 erfolgreich auf den Markt gekommen ist - in Ruggell an.

Bier braucht Heimat

Das «LändleGold» ist das einzige Bier auf dem Markt, das mit liechtensteinischen Rohstoffen hergestellt wird. «Unsere Brauerei wirbt seit Jahren mit dem Slogan ?Bier braucht Heimat?», sagt Arnold Graf, Geschäftsleiter der Sonnenbräu AG, «die Nachfrage nach einheimischen Produkten wächst. Auch das Bier braucht einen Bezug, dann ist das Produkt auf dem globalisierten Markt glaubhafter.» Der Sonnenbräu-Geschäftsleiter hatte nur lobende Worte für den Braugerstenanbau in Ruggell. In den vergangenen Jahren habe man kein Glück mit dem Wetter gehabt, aber trotzdem «akzeptable Rohstoffe geliefert». «Wir sind überzeugt, dass wir mit diesem Konzept von lokalen Rohstoffen einen zuverlässigen und anhaltenden Erfolg auf dem Biermarkt erzielen und qualitativ hochstehendes Bier herstellen können», so Graf.

Auf neues Gebiet gewagt

Für den Pflanzer Willi Büchel ist es selbstverständlich, sein Bestes zu geben. Er hat den Betrieb von seinem Vater geerbt. «Eigentlich ist er auf Milch spezialisiert», erklärt Büchel, «ich habe mich mit den Braugersten auf ein neues Gebiet gewagt. Im Moment sieht es sehr gut aus und wir sind zuversichtlich, dass wir gute Rohstoffe liefern werden können.» Heinz Müller vom Landwirtschaftlichen Zentrum St. Gallen ist dankbar für die Möglichkeit, die die Sonnenbräu AG ihnen gegeben hat: «Die Zusammenarbeit mit ihnen verläuft sehr positiv, denn obwohl die Preise für Braugerste in der letzten Zeit gesunken ist, hat die Sonnenbräu AG immer gut gezahlt und das gibt dem Bauern Sicherheit.»

Engpässe ausgeglichen

Ganz zurückgekehrt ist die Bierkultur ins Ländle, als im Dezember 2007 das Liechtensteiner Brauhaus eröffnete. Das «Brauhaus Hell`s» und das «Brauhaus Weiza» sind zwar nicht aus einheimischen Braugersten, doch dafür gibt es gute Gründe, wie Geschäftsführer Bruno Güntensperger erklärt: «Erstens spielt die Quantität eine Rolle. Wir beziehen unsere Menge aus Bamberg in Deutschland. Hier in Liechtenstein wäre für uns nicht genug vorhanden. Der zweite Grund sind die klimatisch heiklen Jahre. Das führt zu Qualitätsschwankungen, die wir nicht ausgleichen können.» Grundsätzlich wäre das Liechtensteiner Brauhaus nicht abgeneigt, einheimische Braugerste zu verwenden. Mit dem Verkauf ist Güntensperger sehr zufrieden: «Wir konnten die Engpässe ausgleichen und haben jetzt das erreicht, was wir dachten, im 2009 zu erreichen.»