Freitag, 27. Jan 2012
Ruggell
Regina Büchel †
Während 91 Jahren lebte Regina Büchel in ihrem Vaterhaus an der Oberwilerstrasse in Ruggell, wo sie am 24. November 1916 geboren wurde. Dort ist sie mit zwei älteren und einem jüngeren Bruder aufgewachsen. Ihre Eltern, Anton und Aloisia Büchel-Öhri, bewirtschafteten einen mittleren Landwirtschaftsbetrieb. Daneben hatten sie noch einen heute originell anmutenden Nebenerwerb, nämlich eine Fischerei. Als Regine noch ein Kind war, gab es in den vielen Gräben, die auch das Dorf Ruggell durchzogen, noch einen reichlichen Fischbestand. Die meisten Gräben sind heute zugeschüttet, und in den anderen sucht man meist vergebens nach Fischen. Die Landwirtschaft und die Fischerei hatten zur Folge, dass Regina tüchtig mithelfen musste. Anpacken war denn auch ihr Lebensmotto.Nach dem Besuch der Volksschule in Ruggell hatte sie die Möglichkeit, die Haushaltschule St. Elisabeth in Schaan zu besuchen. Nachher arbeitete sie mehr als 40 Jahre lang in der Teppichfabrik in Sennwald. Daneben half sie ihrem Bruder Thomas in der Landwirtschaft. Ausserdem betreute sie ihre Eltern bis zu deren Tod. Aber auch in der übrigen Verwandtschaft half sie aus, wenn sie gebraucht wurde. Regina legte Wert auf gute Beziehungen zu ihren Nichten und Neffen, an die sie bei jedem Zahltag Süssigkeiten verteilte. Oft nahm sie die eine oder den anderen mit, wenn sie ihren gewohnten Ausflug mit der Vespa ins Café Egli nach Buchs machte. Besonders ins Herz geschlossen hatte sie ihren behinderten Grossneffen Markus, dessen Tod mit 23 Jahren ihr sehr zu Herzen ging. Aber auch der Unfalltod ihres Bruders Alois (Schmed Wisi) im Jahre 1952 und das Ableben von Bruder Andreas (Der Fescher) machten ihr zu schaffen. Im Pensionsalter machte sie wenn immer möglich beim Jassen und beim Altersturnen mit. Die Kuraufenthalte in Abono in Italien waren so ziemlich das Einzige, das sie sich nebenbei gönnte. Wegen Problemen mit den Augen musste sie im November 2007 ihr Elternhaus verlassen. Sie zog ins Altersheim Schlossgarten in Balzers. Dort traf sie auf die drei Jahre ältere Zita Frommelt-Biedermann, die in Ruggell im Küefer-Martis-Huus aufgewachsen ist. Diese ehemalige Schulgefährtin hat ihr sehr geholfen, dass sie sich von Anfang an in der neuen Umgebung wohlgefühlt hat. Aber auch die Besuche von Verwandten und Bekannten, besonders aber ihrer in Balzers wohnhaften Nichten Rita und Annemarie, machten ihr das Leben leichter und lies-sen sie ihren goldenen Humor nicht verlieren. Leider machte sich bei Regina in der letzten Zeit die Demenz immer stärker bemerkbar, und der Zerfall ihrer Persönlichkeit wurde immer offensichtlicher. Letztes Jahr erlitt sie eine Lungenentzündung, von der sie sich nicht mehr erholte. Am 4. Januar ist sie für immer eingeschlafen. Regina ruhe in Frieden.