suche navigation

Presseartikel

 
Donnerstag, 10. Mai 2012

Ruggell

Zita Öhri †

Als erstes Kind von Johann und Veronika Öhri-Näscher ist Zita in Gamprin aufgewachsen. Auf dem grossen Bauernhof im Badäl, wo sie am 27. Februar 1925 geboren wurde, erlebte sie mit einer Schwester und zwei Brüdern eine glückliche Kindheit. Aber schon im Alter von achteinhalb Jahren verlor sie ihre Mutter. So musste sie schon früh Verantwortung für ihre Geschwister übernehmen. Nach der Schulzeit arbeitete sie vier Jahre lang in der Presta. Sie war die einzige Frau in der Werkzeugmacherei. Ihren Traum von einer Lehre konnte sie nicht verwirklichen, weil sie zu Hause gebraucht wurde. Nach ihrer «Presta-Zeit» arbeitete sie bis zu ihrer Hochzeit auf dem elterlichen Bauernhof, im Haushalt, im Stall und auf dem Feld. Anfang der 1950er-Jahre lernte sie den Ruggeller Barthold Öhri kennen und lieben. Im November 1958 wurde in der Pfarrkirche Ruggell geheiratet. Die Hochzeitsreise führte in verschiedene Schweizer Städte. Das junge Paar wohnte im neuen Haus an der Rheinstrasse. Während ihr Mann als Schuhmacher tätig war, betreute Zita das Schuhgeschäft, das auch auf eine treue Kundschaft aus der Schweiz zählen konnte. Zita und Barthold waren Mitglied beim Schwalbenclub und bereisten mit diesem halb Europa. Neben dem Haushalt und dem Schuhgeschäft kümmerte sich Zita bis ins hohe Alter auch um ihren grossen Garten. Als am 30. Mai 1972 ihr Mann im Alter von erst 55 Jahren plötzlich starb, brach für Zita eine Welt zusammen. Doch mit viel Gottvertrauen meisterte sie schliesslich die schwierige Situation. Sie führte noch 20 Jahre lang das Schuhgeschäft weiter. Gerne unternahm sie Reisen und Tagesausflüge, las gerne und liebte es, Kreuzworträtsel zu lösen. Bei schönem Wetter sass sie oft auf ihrem Balkon und schaute dem Verkehr auf der Rheinstrasse zu. Sie genoss das Leben um sie herum. Eigene Kinder blieben Zita versagt. Aber sie pflegte einen guten Kontakt zu ihren 14 Nichten und Neffen, die oft bei ihr die Ferien verbrachten. Sie verwöhnte sie, unternahm mit ihnen Ausflüge und bekochte sie mit ihren Wunschmenüs. Als sie im Alter nicht mehr alles selbst machen konnte, waren die Nichten und Neffen, besonders ihr Neffe Rudolf Hasler, immer zur Stelle, wenn sie Hilfe brauchte. So konnte sie trotz ihrer Altersdiabetes und einem vor einigen Jahren erlittenen Oberarmbruch bis zuletzt in ihrem eigenen Zuhause bleiben, was sie sehr schätzte. Am 16. März hat sich Zita nach einem Hirnschlag still von dieser Welt verabschiedet. Sie ruhe in Frieden.