Montag, 12. Aug 2013
Jugend in Aktion: Zurück zu den Wurzeln
Vorbildlich 18 junge Leute aus Italien und Liechtenstein beschäftigten sich zwei Wochen lang mit der Landwirtschaft und der Selbstversorgung. Am Samstag schilderten sie im Küefer-Martis-Huus ihre Erfahrungen mit humorvollen Einlagen.
«La vallata alpina e il paese sono entrambi stupendi», schwärmt Ivan aus Torino, und bezieht sich dabei auf Ruggell und die umliegenden Alpen, von denen er sehr beeindruckt sei. Ebenso beeindruckt habe ihn das Ökodorf in der Toskana, in welchem die 18 Jugendlichen aus Italien und Liechtenstein eine Woche verbracht haben. Die restlichen sieben Tage arbeiteten sie auf der Ruggeller Alp im Rellstall.
Mit einer Diashow dokumentierten die Mädels und Jungs ihren Einsatz in der Toskana und in Ruggell. Im Zentrum des Austauschprojektes stand die Selbstversorgung und die Landwirtschaft, insbesondere die Permakultur, wie Projektverantwortlicher Simon Egger erläutert: «Im Vergleich zur Monokultur besteht die Permakultur aus verschiedenen Pflanzen. Das Grundprinzip ist ein ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltiges Wirtschaften mit allen Ressourcen, ohne Pestizide.» Gemeinsam mit der Projektverantwortlichen Martina Eberle leitete Egger das Austauschprojekt, welches vom Verein EJL (Europäische JugendbegleiterInnen Liechtenstein) organisiert wird. Unterstützt wird das Ganze vom EU-Programm «Jugend in Aktion».
Mit Freude und Elan
«Vor nicht allzu langer Zeit waren auch die Liechtensteiner Selbstversorger, was heutzutage nicht mehr spürbar ist», weiss Egger zu berichten. Er sei über das Interesse der Jugendlichen erfreut, die während zweier Wochen mit Freude und Elan ihrer Arbeit nachgegangen seien: «Es geht in erster Linie darum, eine Vorstellung zu bekommen, wie man einen Garten anlegt, Gemüse anpflanzt und Brot bäckt», erklärt Egger. Wie dies in einer Gemeinschaft üblich ist, wurden auch alltägliche Pflichten wie Kochen, Abwaschen und Putzen untereinander aufgeteilt. Dabei kamen auch die Talente zum Zuge. So unterrichtete Teilnehmer Lorenzo Yoga, während Ivan und Matteo für die musikalische Unterhaltung sorgten. Sein Können als Gitarrenspieler stellte Ivan auch im Küefer-Martis-Huus unter Beweis. Gemeinsam mit Matteo und Lorenzo zeigte er auf humorvolle Weise auf, wie weltbekannte Songs aus vier Akkorden entstehen können.
Italienisches Temperament
Während der musikalischen und theatralischen Einlagen herrschte eine familiäre Atmosphäre. Die lockere, ausgelassene Stimmung bedurfte keiner Promille, sondern lediglich der Fantasie und Spontaneität. Nach der temperamentvollen Präsentation überraschten die Jugendlichen die Gäste mit einem reichhaltigen, italienischen Essen. Student Riccardo genoss dieses mit Freunden und Gästen im Garten: «Ich bin während dieser zwei Wochen gereift, habe viel gelernt und Freundschaften geschlossen», erzählt er, während er zu Fabiana blickt: «Mit der Erde in Berührung zu kommen, verlieh mir viel Energie und ein Gefühl der Verbundenheit», resümiert die junge Italienerin. Der Leiter des Küefer-Martis-Huus, Johannes Inama, liess sich die italienische Kost ebenfalls munden: «Die Jugendlichen haben wieder Leben in unser Haus gebracht», fügt er lachend hinzu.