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Presseartikel

 
Donnerstag, 12. Dez 2013

Studie zu den Magerstandorten Liechtensteins präsentiert

Artenreich Die Ergebnisse einer mehrjährigen Studie über die Magerstandorte Liechtensteins wurden in Ruggell vorgestellt. Sie sollen Basis für den zukünftigen Schutz der Biodiversität sein.

Sumpfgladiolen, Wollgras oder verschiedene Orchideen – Magerstandorte sind die Heimat einer Vielzahl von farbenprächtigen und seltenen Pflanzen. Im Küefer-Martis-Huus in Ruggell wurden am gestrigen Abend die Ergebnisse der neuen Studie zu den Magerstandorten Liechtensteins präsentiert.

In ihrer Begrüssung betonte Regierungsrätin Marlies Amann-Marxer die Bedeutung der erstmaligen vollständigen Kartierung aller feuchten und trockenen Magerstandorte des Fürstentums und dankte allen Beteiligten. Deren Werk werde die Grundlage für den Schutz und die Erhaltung aller – auch neu erfasster Flächen – darstellen. Der Vergleich mit einem Magerwieseninventar von 1990 zeige aber Erfreuliches: Der Grossteil der damals dokumentierten Standorte konnte bei der Kartierung bestätigt werden. «Dieses Resultat stellt dem Naturschutz in Liechtenstein ein gutes Zeugnis aus», hielt Amann-Marxer fest. Normann Nigsch vom Amt für Umwelt hob nochmals die Bedeutung der Magerstandorte für die Biodiversität Liechtensteins hervor und wies darauf hin, dass bis zu zehn Tierarten von einer einzigen Pflanze abhängig seien. Nigsch bezeichnete die Studie als «Meilenstein der Naturschutzarbeit», da sie als Referenz für Monitoring-Aktivitäten dienen werde.

Bedrohungen erkannt

Rudolf Staub und Andreas Beiser von der Renat AG verschafften den Anwesenden anschliessend einen Überblick über die Feuchtgebiete im Talraum beziehungsweise im Berggebiet. Diese seien nicht nur artenreich, sondern auch landschaftlich äusserst reizvoll. Während im Tal aber vor allem der Nährstoffeintrag und die Verbreitung von Neophyten die Feuchtgebiete bedrohen, sind die nassen Magerstandorte im Gebirge besonders von Trittschäden durch Vieh und dem Einsatz von Herbiziden betroffen. Cornelia Mayer von der pro.seco GmbH führte danach durch die Ergebnisse der mehrjährigen Feldaufnahmen zu Trockenwiesen und -weiden. Wie ihre Vorredner verwies sie auf die Bedeutung der geleisteten Arbeit der Bewirtschafterinnen und Bewirtschafter. Als Problem bezeichnete sie, dass die Magerwiesenverordnung, welche als Grundlage für Bewirtschaftungsverträge dient, Weiden aussen vorlässt. Die Ergebnisse der Studie wurden von einem Fachautorenteam zusammengefasst und in einem reich illustrierten Band publiziert. Dieser erscheint in der naturkundlichen Schriftenreihe der Regierung wie auch in den Berichten der Botanisch-Zoologischen Gesellschaft Liechtenstein-Sarganserland-Werdenberg.