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Presseartikel

 
Montag, 27. Jan 2014

Vegane Ernährung mit einer Prise Italien

Buchpräsentation Das neue Kochbuch «Kochkunst», verfasst von einigen Mitgliedern des Vereins Benefactum, feierte am Wochenende im Küefer-Martis- Huus in Ruggell seine Premiere. Zahlreiche Interessenten liessen sich in die vegane Kost einführen, unter ihnen auch Kinder.

«Kochkunst – Nachhaltiges, veganes Kochen im Rheintal mit einer Prise Italien». Dies der Titel des neuen Kochbuches, das am Wochenende im Küefer-Martis-Huus präsentiert wurde. Eine Gruppe junger Veganer des Clubs Benefactum entschloss sich, dieses vegane Kochbuch zu schreiben, um nachzuweisen, wie einfach es ist, sich in Liechtenstein vegan und regional zu ernähren. Entstanden ist ein umfassendes Buch, das nicht nur zum Kochen anleitet, sondern auch Möglichkeiten einer veganen Lebensweise darlegt. Vor Ort war auch das Projektteam, bestehend aus Sacha Schlegel, Tommaso Pieroni, Michalea Hagenboom Kindle, Sandra Fausch und Annett Höland. Allesamt präsentierten nacheinander den reichhaltigen Inhalt des bunt bebilderten Kochbuches. Parallel dazu wurde ein leckeres veganes Essen serviert.

Gesund für Mensch und Umwelt

Sacha Schlegel begann sich ab Januar 2011 vegan zu ernähren: «Am Anfang war ich etwas skeptisch, doch dann spürte ich, wie ich stets fitter wurde. Heute kann ich sagen, dass dies der beste Entscheid war, den ich in Sachen Ernährung bis anhin getroffen habe.» Vegan bedeutet, sich rein pflanzlich zu ernähren, ohne Fleisch und Tierprodukte – also keine Milch, keine Eier, kein Honig, sondern nur Gemüse, Obst, Getreide und Hülsenfrüchte. Aus seiner persönlichen Umstellung heraus wuchs der Wunsch, auch andere Leute vegan zu verpflegen. Nach den ersten positiven veganen Kocherfahrungen beim Morgenland-Festival im Mai 2011 und dem Besuch von politischen Kochaktionen gründete er das vegane KochKollektiv. Alsbald begann er auf verschiedensten Veranstaltungen zu kochen und bot auch regelmässig vegane Mittagstische an.

Ökologisch wie ökonomisch sinnvoll

Nach ersten Erfolgen des veganen Mittagstischs vergrösserte sich das Team des Kochkollektivs. Der Verein Benefactum nahm zusätzlich einen Freiwilligen des europäischen Freiwilligendiensts auf, um die Kochaktionen weiter ausbauen zu können. Als Tommaso Pieroni im Juli 2013 als gelernter Koch zu Benefactum stiess, begann er, zweimal wöchentlich in der Kunstschule Liechtenstein in Nendeln vegan zu kochen. Dort entstand auch die Idee, ein von den Studentinnen und Studenten der Kunstschule bebildertes Kochbuch mit den dort gekochten veganen Rezepten zu verfassen. Die freischaffende Grafikdesignerin Annett Höland übernahm die Gestaltung des Buches und führte im September 2013 einen Workshop an der Kunstschule Liechtenstein durch. Zusätzlich zu den Rezepten bietet das Buch Tipps zu nachhaltiger Ernährung, welche von Michaela Hogenboom Kindle, Teil der Symbiose-Gemeinschaft, erarbeitet wurden. Um das regionale Einkaufen zu erleichtern, wurden Liechtensteiner Wochenmärkte, verschiedene Liechtensteiner Bio-Gemüse-, Getreide- und Obst-Landwirte sowie zwei spezielle Geschäfte interviewt. «Das Kochbuch soll nicht nur versessene Veganer erfreuen, sondern auch normale Leute dazu animieren, manchmal vegan zu kochen und damit nicht nur sich, sondern auch der Umwelt und den Tieren etwas Gutes zu tun», erklärt Schlegel. «Weltweit hungern eine Milliarde Menschen und täglich verhungern 43 000 Kinder, obschon es genug Lebensmittel für alle Menschen hätte.» Daher sei hier dringend ein Umdenken nötig: «Die vegane Ernährung ist ein konkreter und konsequenter Schritt, der zur globalen Nachhaltigkeit beiträgt.»