Freitag, 06. Feb 2015
Ein gutes Dach für nachhaltige Ideen
Ökologisch Wenn die Cipraund die LGU zusammen mit einigen potenten Stiftungen planen, ein Haus für Organisationen zu bauen, die sich mit Nachhaltigkeit beschäftigen, dann muss auch das Gebäude selbst für die Idee stehen und nachhaltig gebaut werden. Das Architekturbüro Ivan Cavegn aus Schaan baut dieses Haus demnächst in Ruggell.
Der Titel ist Programm: «einfach bauen» lautet der Name des Siegerprojekts des Schaaner Architekturbüros Ivan Cavegn, das sich aus einem Cipra-LGU-Wettbewerb um den Bau eines «Hauses der Nachhaltigkeit» in Ruggell als das überzeugendste Konzept herauskristallisiert hat. Mit dem «Haus der Nachhaltigkeit» wollen Cipra und LGU gemeinsam ein physisches Zeichen für die heutige Zeit und die Zukunft setzen: Ein Haus, das als gemeinsames Bürohaus für verschiedene Organisationen dient, die sich in Liechtenstein mit dem Thema «Nachhaltigkeit» beschäftigen, soll selbst nachhaltig – also resourcenschonend und energieeffizient – errichtet werden und anschliessend ebenso resourcen- und energieschonend betrieben werden können. Eigentlich logisch – aber nicht so einfach umzusetzen. Denn als nach längerer Suche endlich Ruggell als Standortgemeinde und das Areal hinter dem alten Pfarrhaus als Bauplatz gefunden werden konnte, mussten sich die insgesamt 40 einreichenden Architekturbüros aus sieben Ländern auch daranmachen, das nachhaltige Haus genauso überzeugend und passend ins Ortsbild wie in die unmittelbare Gebäudeumgebung zu planen. Aber das waren noch nicht alle Auflagen. Neben der nachhaltigen Errichtung und dem nachhaltigen Betrieb sollte das «Haus der Nachhaltigkeit» auch nachhaltig erreichbar sein – sprich ohne Auto, dafür bequem mit öV oder Fahrrad –, es durfte nicht teuer sein und es sollte ein «wunderschönes und sinnliches Haus sein, in das man gerne hineingeht», fasste Jurymitglied Andy Götz am Donnerstag im Gemeindesaal Ruggell, wo vor zahlreichen interessierten Besuchern das Siegerprojekt und drei weitere Bewerber aus der engeren Auswahl vorgestellt wurden, die wesentlichen Kriterien für den Zuschlag der Wettbewerbsjury zusammen. Das wohl erfreulichste Ergebnis des Wettbewerbs: Es gewann ein einheimisches Architekturbüro (Ivan Cavegn aus Schaan), das zusammen mit ebenso lokalen und regionalen Partnern demnächst das «Haus der Nachhaltigkeit» in Ruggell errichten wird. Damit bleibt dann auch die Wertschöpfung so optimal wie möglich im Land und in der Region.
Lokale und regionale Partner
Und womit konnte das Siegerprojekt «einfach bauen» von Architekt Ivan Cavegn am überzeugendsten punkten? Mit seiner ortsangepassten Schlichtheit und unaufdringlich schönen Ästhetik, mit seiner architektonischen Ruhe und Selbstsicherheit, mit seiner angenehmen Betriebsatmosphäre, die fast schon wohnliche Qualitäten erfüllt, damit die Benutzer/Bewohner darin in aller Ruhe ihre Ideen und Konzepte entwickeln können – und natürlich mit dem effizienten lokal-regionalen Einsatz von Baumaterialien und Errichtungspartnern. Letztere sind in diesem Fall die lokalen und regionalen Unternehmen «Lehm Ton Erde Baukunst GmbH», die «Frommelt Zimmerei Ing. Holzbau AG», die «Kuster + Partner AG / Meier», die «Energietechnik AG», die «Keckeis Gebhard Solar-Energie» sowie die Firma «Werkstatt».
Wer jetzt neugierig geworden ist, wie das neue «Haus der Nachhaltigkeit» im Ruggeller Zentrum aussehen soll, findet den kompletten Projektbeschrieb und das Jury-Urteil im Internet unter www.nachhaltigkeit.li.