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Presseartikel

 
Samstag, 16. Apr 2022

Ruggells Vorsteherin Maria Kaiser-Eberle ist eine engagierte Macherin

Interview Im März 2023 stehen die nächsten Gemeindewahlen an und die Frage, ob eine amtierende Vorsteherin oder ein Vorsteher weiterhin die Führungsfunktion innehaben will, ist jeweils gross. Über diese Frage sowie über die Höhepunkte und Meilensteine der vergangenen sieben Jahre haben wir mit der Vorsteherin Maria Kaiser-Eberle aus Ruggell gesprochen.

Vor etwas mehr als sieben Jahren wurdest du im März 2015 als erst zweite Frau in der liechtensteinischen Geschichte als Vorsteherin gewählt. Die erste Frau als Gemeindechefin war Maria Marxer im Jahre 1991 in der Gemeinde Gamprin. Wie fühlte sich dies an?

Maria Kaiser-Eberle: Ich habe mich sehr über die Wahl zur Vorsteherin gefreut und die Herausforderung gerne angenommen. Dies auch deshalb, weil ich die Chance, zur Gemeindevorsteherin gewählt zu werden, als Frau nicht einschätzen konnte. Damals waren auch noch sehr wenige Frauen in den Gemeinderäten des Landes.

Du hast von Anfang an ein hohes Engagement hingelegt und mit deinem sehr kommunikativen sowie partizipativen Führungsstil die Gemeinde Ruggell in vielen Bereichen sichtbar vorwärtsgebracht. Was war dir dabei stets wichtig?

Der Mensch stand für mich immer im Mittelpunkt. Der Einbezug der Einwohnerinnen und Einwohner von Ruggell und aller Generationen war für mich eine Herzensangelegenheit. Eine gute und konstruktive Zusammenarbeit mit den Gemeinderätinnen und Gemeinderäten zum Wohle der Einwohnerinnen und Einwohner von Ruggell waren für mich immer zentral. Es war mir wichtig, die Funktion des Vizevorstehers der VU zu übergeben, um einen guten Einbezug zu gewährleisten und als Angebot für eine konstruktive Zusammenarbeit zum Wohle der Gemeinde. Ebenfalls schätze ich die Arbeit meiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sehr. Wir sind ein gutes Team, das einander hilft und sich gegenseitig unterstützt.

Du hast als langjährige Gemeindepolitikerin – acht Jahre Gemeinderätin, davon vier Jahre als Vizevorsteherin und acht Jahre Vorsteherin – einen riesigen Erfahrungsschatz und kannst aus dem Vollen schöpfen. Gibt es Ruggell weitere vier Jahre mit der Gemeindevorsteherin Maria Kaiser-Eberle an der Spitze?

Da auch mein Pensionsalter näher rückt, werde ich mich nicht mehr für eine Wiederwahl zur Verfügung stellen. Meine Arbeit als Vorsteherin ist nach wie vor sehr interessant und intensiv. Jeden Tag gehe ich mit Freude zur Arbeit und nehme die Herausforderungen, die meine Aufgabe als Vorsteherin mit sich bringen, bis zum Ablauf der Mandatsperiode sehr gerne an.

Hat die FBP-Ortsgruppe Ruggell schon personelle Vorstellungen, wer als Vorsteher-Kandidatin bzw. -Kandidat antreten wird?

Die FBP-Ortsgruppe Ruggell beschäftigt sich intensiv mit dieser Thematik.

Wir nehmen noch keinen Rückblick vor, doch welche Höhepunkte und Meilensteine prägten deine Arbeit sowie dein Gestalten mit dem Gemeinderat und der Bevölkerung am meisten?

Höhepunkte und Meilensteine waren für mich stets der enge Einbezug der Bevölkerung sowie die synergiereiche und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat sowie der Verwaltung. Die Einwohnerschaft – Jung und Alt – wurde zu Workshops rund um Visio Ruggell, zu Wohnen und Leben im Alter, zur Kinder- und Jugendmitwirkung, zum Verkehrsrichtplan sowie zu verschiedenen anderen Themen eingeladen. Dieser Einbezug aller führte zu Projektgrundlagen, die wir Schritt für Schritt zum Wohle der Einwohnerinnen und Einwohner umsetzen konnten. Der fortwährende Dialog und Austausch mit allen Beteiligten waren für mich stets bereichernd und anspornend zugleich. Als erste Gemeinde Liechtensteins wurde Ruggell mit dem Label «Unicef – kinderfreundliche Gemeinde» ausgezeichnet, was einen besonderen Meilenstein darstellte. Im Weiteren durften wir die Auszeichnung Energiestadt-Gold zusammen mit Planken als erste Gemeinden Liechtensteins in Empfang nehmen. Stolz sind wir auch auf das sehr gelungene Gemeinschaftsprojekt «Sportpark Widau», welches wir in Partnerschaft mit dem LFV sanierten und realisierten. In diesem Zusammenhang konnten wir vonseiten der Gemeinde Ruggell mit der Skill-Area und dem Spielplatz eine vielseits gewünschte Anregung aus den Workshops mit den Kindern umsetzen.

Welche prioritären Projekte stehen in diesem Jahr auf der Agenda und werden mit deinem engagierten Naturell vorangetrieben?

Vor allem Tiefbauprojekte prägen in diesem Jahr unsere Arbeit. Ein gut abgestütztes Verkehrskonzept haben wir mit dem Verkehrsrichtplan erarbeitet. In Ruggell sind wir vor allem mit dem Fahrrad oder zu Fuss unterwegs, insbesondere auch unsere Kinder. Deshalb hat der Langsamverkehr im Ruggeller Verkehrsrichtplan einen hohen Stellenwert. Die Rheinstrasse, der Kreisel Industriezubringer, die Industriestrasse und die Nellengasse werden in diesem Jahr neu gebaut oder saniert. In Ruggell gibt es neu Fernwärme, die aus dem Grundwasser erzeugt wird. Dafür wird eine Anlage bei der Primarschule erstellt und die Schule auch gleich mit Fernwärme versorgt. Mit den Strassenbauten wird auch das Fernwärmenetz fortlaufend eingezogen.
Gleichzeitig steigt in unserer Gemeinde die Lebensqualität durch die schrittweise Einführung von Tempo 30 in den Quartieren. Ein neuer Skaterplatz mit Pump-bowl wird für die Jugend realisiert. Der Tennisclub erhält in diesem Jahr einen Allwetterplatz. Drei Gewerbeunternehmen und die BOS-Busanstalt werden in der Flandera West beheimatet und auch das Judozentrum, das am derzeitigen Standort aus allen Nähten platzt, soll dort neue Räumlichkeiten erhalten.

«Meine Arbeit als Vorsteherin ist nach wie vor sehr interessant und intensiv.»

«Durch die schrittweise Einführung von Tempo 30 steigt die Lebensqualität.»